Geschichte des Kaninchenzuchtvereins H5 Bad Homburg - Kirdorf

Die Kirdorfer waren schon immer ein vereinsfreudiges Völkchen. Da wundert es niemand, dass sich vor 100 Jahren Geflügel- und Kaninchenzüchter zusammenschlossen und einen Verein gründeten. Züchterstolz hob das Selbstwertgefühl und das Gemeinschaftsdenken. Darüber hinaus hatte die Kleintierzucht auch eine erhebliche volkswirtschaftliche Bedeutung, vor allem in Kriegs- und Nachkriegszeiten. Auch typische franziskanische Eigenschaften, nämlich die Tierliebe und die Liebe zur Schöpfung, wuchsen in den Reihen der Züchter im Stadtteil Kirdorf. So lohnt sich der Blick in die Vergangenheit und in die Vereinsgeschichte nicht nur für die gerade Betroffenen allein.

 

1901 gingen dann acht Männer mit Begeisterung an die Arbeit, schöne, aber auch wirtschaftlich zweckmäßige Tiere zu züchten.

 

Schon 1903 konnte die erste Ausstellung in der Wandelhalle der Homburger Kuranlagen veranstaltet werden. Unter den Vorsitzenden Georg Wienhold und Jakob Birkenfeld folgten bald weitere Ausstellungen in der Reithalle an der Dietigheimer Straße. Doch bald unterbrach der erste Weltkrieg jede Vereinstätigkeit.

 

Doch schon im Jahr 1919 erfolgte der Neubeginn.

Bereits vor dem Jahr 1914 war erkannt worden, dass die verschiedenen Interessen der Züchter von Geflügel und Kaninchen eine Trennung der Gruppen nötig machen würden, gerade im Interesse der Aufgabenbewältigung.

 

1926 hatte man sich zur Teilung des Vereins durchgerungen. „Geflügelzuchtverein Kirdorf“ und „Kaninchenzuchtverein Kirdorf“ hießen die neuen Vereine. Das damalige Vermögen wurde gerecht geteilt, gegenseitige Unterstützung bei der weiteren Arbeit wurde versprochen, und – zur Ehre beider Vereine sei vom Chronisten bestätigt – das Versprechen wurde über all die Jahrzehnte hin bis heute gehalten.

 

Im neuen „Kaninchenzuchtverein Kirdorf H5“ (abgekürzt KZV H5, wobei H5 die Nummer im Landesverband bedeutet) wurde Johann Schneider 1. Vorsitzender. Der letzte Vorsitzende des Gründungsvereins, Jakob Birkenfeld, der im „Geflügelzuchtverein Kirdorf“ 1. Vorsitzender blieb, wurde zum ersten Ehrenmitglied des „KZV H5“, eine feine Geste.

 

Der neue Verein hatte 20 Mitglieder. Die nächsten Jahre schienen der Kleinarbeit gewidmet gewesen zu sein, die Chronik schweigt darüber.

 

Erst 1934 wird die 1. Gau‑Schau des Gaues Hessen-Nassau erwähnt, die der KZV Kirdorf ausrichtete. In „Zur Stadt Friedberg“ in Kirdorf stellten 46 Vereine 366 Tiere aus (24 von Kirdorf), ein beachtenswertes Ergebnis.

 

Nach diesem Erfolg zwang eine andauernde Vereinskrise (viele Züchter gaben auf, und die Naziführung drängte auf die Vereinigung kleiner Vereine) zum Zusammenschluß mit dem „KZV H 135 Bad Homburg“ zum „KZV H5 Bad Homburg“. Man behielt die ältere Kirdorfer Nummer H5 bei. In einer Generalversammlung des Jahres 1938 wurde Christian Schneider 1. Vorsitzender des neuen Vereins, die früheren Vorsitzenden wurden Ehrenvorsitzende. Erst im Jahr 1946 wurde der Kirdorfer Verein als „KZV H5 Bad Homburg-Kirdorf“ wieder selbständig.

 

 Spür(H)nase "Spubbel"